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Blogbeitrag Thyssenkrupp-2

Poleposition: thyssenkrupp Automotive Systems startet mit Fahrerlosem Transportsystem

Im Automobilsport kommt es aufs Tempo an. Das war auch für LOGSOL der Maßstab, um ein Fahrerloses Transportsystem (FTS) im Achsmontagewerk von thyssenkrupp Automotive Systems in Leipzig zu implementieren. Der First-Tier-Lieferant montiert Einzelkomponenten zu Fahrzeugachsen, die er an OEMs wie BMW oder den Sportwagenhersteller Mercedes-AMG liefert. Gesucht wurde ein FTS, das Material innerhalb des Werkes von Bereitstellungszonen an die Produktionslinie bringt. Der kurze Projektzeitraum von September 2022 bis August 2023 erschien dem erfahrenen LOGSOL-Logistik- und Fabrikplaner Ivo Mörtl „recht ambitioniert“: Binnen Jahresfrist musste LOGSOL das Lastenheft und die Ausschreibungsunterlagen erstellen, technische Runden mit möglichen Geräteanbietern drehen, die kaufmännische Vergabe in Zusammenarbeit mit der Beschaffung des Kunden steuern, im Projektteam starten, das FTS implementieren, alles testen und abnehmen.

Bei dem Geschwindigkeitswettbewerb bedeutete die Implementierung die größte Herausforderung. Dafür gab es ein vierwöchiges Zeitfenster im Juli/August 2023 während der geplanten Produktionsunterbrechung des Hauptkunden. „Daraus resultierte nur eine Vorlaufzeit von circa zehn Monaten, um von der Idee zum fertig implementierten System zu kommen“, sagt Projektleiter Ivo Mörtl.

Branchenkenntnis aus dem Automotive-Bereich

In der Vergangenheit konnte thyssenkrupp Automotive Systems die Bauteile sehr liniennah lagern. „Durch gesteigerte Varianz und entsprechend höheren Flächenbedarf mussten wir Vorsequenzierzonen deutlich weiter von den Verbrauchsorten verlagern“, erläutert Werksleiter Alois Maderer. Dadurch entstanden für die Bereitstellungsprozesse Transportwege, die es vorher nicht gab – und die galt es zu automatisieren.

Ivo Mörtl gehört schon länger zum „Rennstall“ des First-Tier-Lieferanten, der seit Jahren mit LOGSOL bei logistischen Planungsleistungen zusammenarbeitet. Dabei schätzt Alois Maderer den Erfahrungshintergrund von LOGSOL: „Die Experten bringen Branchenkenntnis aus dem Automotive-Bereich mit und können sofort loslegen. Das ist eine absolute Stärke, von der wir von der Idee bis zur Finalisierung profitiert haben.“

Schlanke Logistikprozesse mit selbstständiger Routenfindung

Um neues Material an die Verbrauchsorte zu bringen und leere Behälter zurückzunehmen, plante LOGSOL für drei Unterfahr-FTS mit einer Nutzlast von bis zu 1.000 Kilogramm vier Routen mit etwa 20 Umläufen pro Stunde. Bei der gewünschten autarken Lösung waren Behältnisse mit verschiedenen Grundmaßen und unterschiedlichem Unterboden zu berücksichtigen. Als „Erfolgsgeheimnis“ hat sich Alois Maderer zufolge „keep it simple“ herausgestellt: LOGSOL entwickelte praxistaugliche, schlanke Logistikprozesse und arbeitete einen Vergleich der Anbieter mit selbstständiger Routenfindung heraus. Zu den Besonderheiten, die eine Entscheidungsfindung des Kunden ermöglichten, gehörten batteriebetriebene, frei positionierbare Rufknöpfe mit überschaubaren Anforderungen an die Infrastruktur, um Transportaufträge auszulösen. „Eine 3D-Kamera erkennt am Abhol- und Anlieferort, ob der Platz belegt ist und die Ladung korrekt steht“, sagt Ivo Mörtl.

Als Herausforderung erwies sich der Mischverkehr mit manuell gefahrenen Gabelstaplern und Routenzügen sowie Fußgängern im Einsatzgebiet. „Die Menschen mussten sich daran gewöhnen, dass ein FTS ziemlich schnell von A nach B fährt“, sagt der Werksleiter. Für die Akzeptanz kommt es laut Ivo Mörtl darauf an, „den Prozess so zu gestalten, dass sich für die Mitarbeitenden vor und nach dem System relativ wenig ändert“. Heißt konkret: Möglichst keine weitere Technik am Beginn oder Ende des Prozesses. „Alles, was sich geändert hat, war leicht erlernbar“, sagt Alois Maderer. „Das System läuft sehr stabil. Selbst wenn ein Behälter nicht gerade steht, schafft es das FTS, ihn mitzunehmen“, hebt er positiv hervor.

In Leipzig will thyssenkrupp Automotive Systems künftig fünf mobile Roboter einsetzen. „Wenn wir das selber hinkriegen, dann hat LOGSOL gute Arbeit geleistet“, sagt der Werksleiter augenzwinkernd.  Sein Fazit: „Mit LOGSOL zusammen bekommen wir Themen ins Ziel.“

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