
Finalphase SAP-Implementierung bei der Smart Press Shop GmbH & Co. KG
Ein Presswerk für Karosserieteilfertigung, welches sich aufgrund schlanker und smarter Prozesse flexibel an die Bedürfnisse der Kunden anpassen kann: Das ist die Smart Press Shop GmbH & Co. KG (SPS), ein Joint-Venture Projekt der Porsche AG und Schuler AG. Im März 2021 fiel in Halle (Saale) der Startschuss für die Produktion von Fahrzeug-Außenhautteilen aus Aluminium oder Stahl. Im LOGzin 2020 berichtete LOGSOL über die Errichtung des innovativen Presswerkes und das gemeinsame Projekt mit SPS – von der Konzeptentwicklung bis zur Ausschreibungsphase. Der Abschluss der Zusammenarbeit zwischen dem Smart Press Shop-Projektteam und der LOGSOL GmbH bildete die Realisierungs- und Hochlaufbegleitung.
In dieser Phase lagen die Schwerpunkte auf:
1. der Abbildung und Funktionalität der Logistikprozesse im SAP-System,
2. der Anlaufbegleitung,
3. dem Aufbau/der Inbetriebnahme der Logistiktechnik.
1. 100 % public-cloud-basiertes, integriertes SAP-System
Die Besonderheit und auch die Herausforderung an dem SAP-System ist, dass mit SAP S/4HANA Public Cloud und dem SAP-Digital-Manufacturing-Cloud for Execution alles online stattfindet: Jederzeit und überall auf jedem Gerät abrufbar. Durch die Neuheit dieses Systems wurden viele individuelle Programmierungen umgesetzt, da in einigen Bereichen die Basis fehlte oder nicht in umsetzbarer Form zur Verfügung stand. Die Programmierungen wurden logistisch bewertet und auf den Nutzen geprüft. Hierdurch entstand eine enge Zusammenarbeit zwischen LOGSOL und dem SAP-Dienstleister, um die Logistikprozesse systemseitig bestmöglich zu unterstützen.
2. Anlaufbegleitung
Die Anlaufbegleitung war gefüllt mit Workshops in denen die Prozesse mit mehreren Bereichen und unter Berücksichtigung des SAP-Systems auf die Anlaufphase besprochen sowie angepasst wurden. Da beim Smart Press Shop keine implementierten Prozesse aus dem Bestandsgeschäft vorhanden waren und die einzelnen Bereiche zum Teil erst aus wenigen Personen bestanden, herrschte eine hohe Dynamik in der Prozessgestaltung und -festlegung. Die Herausforderung für den Bereich Logistik bestand darin, die Schnittstellen sauber zu definieren, die vielen Sonderprozesse durch den Anlauf/die Inbetriebnahme des Unternehmens abzufangen und diese in einem Serienprozess zu stabilisieren. Hierbei unterstütze LOGSOL mit seiner langjährigen Planungsexpertise das Logistikteam vom Smart Press Shop und setzte gemeinsam die Prozesse um. Diese Begleitung ging für die LOGSOL KollegInnen für mehrere Monate in ein Interimsmanagement als Logistikleitung über.
3. Aufbau der Inbetriebnahme der Logistiktechnik
Unter den neuen Pandemie-Bedingungen und den daraus entstandenen wirtschaftlichen Engpässen, wurde die logistische Umsetzung/Planung mehr denn je durch Flexibilität geprägt. Auch während des Technikaufbaus kam es hin und wieder zu Verzögerungen und Änderungen, da nicht jede Logistiktechnik zum geplanten Zeitpunkt lieferbar war. Hierbei mussten speziell im Bereich der IT-Technik neue Lösungen zur Überbrückung der Lieferengpässe gefunden werden. Der Aufbau der Regaltechnik zur Lagerung von Pressen-Equipment mit rund 12 m Lagerhöhe konnte hingegen reibungslos durchgeführt werden. Zudem fanden die neuen Schwerlaststapler (4-Wege-Schwerlaststapler 14 t und Kompaktstapler 13 t) ebenfalls ihren Weg, trotz Sondergenehmigungen für den Transport, zum Smart Press Shop. Die Fahrzeuge unterstreichen auch die Größenordnung in der beim Smart Press Shop gearbeitet wird und lassen die normalen Schubmast- und Frontstapler wie Spielzeuge aussehen.